Vier Tage eisiger Ostwind

Vom Donnerstag den 22. Februar bis einschließlich Sonntag den 25. Februar stellte sich bei uns in Deutschland eine sehr stabile Wetterlage ein. Ein starkes Hoch im Norden über Skandinavien schaufelte kühle und Trockene Luft zu uns nach Deutschland und sorgte für eiskalten, strammen Ostwind. Damit waren klasse Wellenbedingungen im Schwarzwald und im Reinthal an der Odenwaldkante gegeben.

Wetterlage GFS 700hpa 24.02.2018

Im Gegensatz um letzten Jahr ergab sich das Wellenfenster noch einmal einen Monat später. Die nun schon relativ lange Tage sorgen für lange Flüge mit große Strecken. Dennis Leip zeigt z.B. einen 800 km Streckenflug  zwischen Odenwald und Schwarzwald. Der Sprung von Heidelberg ins Murgtal und zurück gelang noch einigen weiteren Piloten. Maßgeblich dafür ist sicherlich auch das Know-how und der eiserne Wille von jungen Piloten wie Philipp Butz und Matthias Arnold. Als perfekte Ausgangslage erwiesen sich wieder mal die Flugplätze Reinstetten, Offenburg und Weinheim, die auf Anfrage nach Möglichkeit auch gerne Gäste willkommen heißen. Vielen Dank an dieser Stelle gleich mal an all die flexiblen Schlepppiloten, die auch unter der Woche treue Dienste leisten!

Besonders waren für mich in diesem Jahr die perfekten Bedingungen um auch ganz südlich bis in den Hotzenwald zu fliegen. Am Sonntag konnte ich mit meinem Vereinskollegen Jan-Lucas vom FSV Herrenberg von Karlsruhe knapp 160 km bis Wehr im Wehratal durchgleiten ohne auch nur ein mal nennenswert zu achtern um Höhe zu gewinnen. (Link zum OLC) Ganz besonders waren auch die Cockpittemperaturen von durchschnittlich  -15°C bis zu -20°C. Da lohnen sich Warme Skyboots!

Nach den Flügen habe ich natürlich auch meine Wellen-Wendepunkt Datenbank upgedatet. Sie steht euch in meinem Downloadbereich zur Verfügung und ist meines Erachtens eine super Hilfestellung zum Anfliegen der Hotspots. Jedoch solltet ihr nicht blind auf jeden Punkt vertrauen, sondern selber auch mal die Flüge im OLC dazu anschauen um abzuschätzen, welcher Punkt bei welcher Wetterlage geht und in welcher Höhe der Einstieg in die Welle möglich ist. Ich wünsche viele schöne Flüge!

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Wind steht gut für eine Ost-Welle

Die Tage ab Donnerstag, 22.02.2018 sollte man auf dem Schirm behalten. Die Großwetterlage ist prädestiniert für eine Ostwelle im Schwarzwald oder an der Odenwaldkante.

GFS Meteogramm erstellt am 19.02.2018

Achtung! Wellenwetter kommt am 17. + 18.01.2017

Wenn man den aktuellen Prognosen glauben schenkt, so steht im Schwarzwald und auch an der Odenwaldkante bald wieder eine Ostwelle. Für Dienstag (17.01.2017) und Mittwoch (18.01.2017) sind hohe Windgeschwindigkeiten vorhergesagt. Grund dafür ist das Hoch über den Britischen Inseln und der Trog der sich im laufe des Mittwoch zu einem Kaltlufttropfen abnabeln wird. Zum Glück sind wir näher am Hoch, sodass wir kalte Polarluft bekommen und unsere Lage stabilisiert.

Update: Mittwoch wird wohl der bessere Tag!

Aber..

Es steht jedoch noch ein kleines aber im Raum und das ist die Feuchte am Boden. Die Grundschicht ist sehr feucht vorhergesagt wird der Bodennebel rechtzeitig verschwinden / werden die Woleken später unter uns zu ziehen? – Ich weiß es nicht. (Die Isobaren in der Höhenwetterkarte zeigen keine sehr eindeutig geprägte Krümmung und deren Divergenz ist auch nur minimal.)

(Wetter: http://www.wetterzentrale.de/)

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Update: Wir sehen uns Mittwoch in Rheinstetten 😉

Ostwelle im Schwarzwald am 28.11.2016

Meine erste Welle in 2016! Endlich hat es auch mal bei mir wieder geklappt :-). Einen ausführlicheren Bericht gibt es im Blog.

Ostwelle im Schwarzwald am 28.11.2016

Schade die Saison 2016 ist schon wieder vorbei. – Oder geht sie gerade erst los?

Höhenwetterkarte DWD

Höhenwetterkarte DWD

Klar, die Monsterthermik werden wir in den Wintermonaten in Europa nicht finden. Aber ganz abschreiben müssen wir die Segelfliegerei deshalb nicht! Bereits in den letzten Wochen kam es immer wieder zu Wellen-Wetterlagen im Schwarzwald, Odenwald, Pfälzerwald und erst kürzlich konnten die Kollegen in den Alpen bei schönem Fön zu einem Flug nach dem anderen starten.

Windvorhersage wetter.net

Windvorhersage wetter.net

Am Montag hat es dann endlich auch bei mir gepasst. Ein Hoch über den Britischen Inseln drückte den Trog, der die Tage zuvor noch für Trübes Wetter sorgte, weiter Richtung Osten und somit die Feuchtigkeit weg von uns. Zudem sorgte es für einen kräftigen Ost- bis Nordostwind. Die Wetterlage war mit dem GFS-Modell von Wetterzetrale wieder einige Tage vorhersehbar. Auch die Lee-Wellen Prognosen vom DWD und von RASP haben eine Aktivität im Schwarzwald vorhergesagt. (Wer sich für weitere Details zum Wetter interessiert kann hier die Karten vom Tag ansehen.)

Aufbau der Flugzeuge

Aufbau der Flugzeuge

Die 5000m fast erreicht

Die 5000m fast erreicht

So viel zum Wetter. Gemeinsam mit Clemens (vom FSV Unterjesingen) startete ich also von Poltringen aus in den Schwarzwald. Gegen 10 Uhr sind wir dann im Murgtal in der ersten schwachen Welle mit bis zu +0,4m/s gestiegen. Auch weiter in richtung Norden hinaus trug die Linie. Man konnte zwar nicht unbedingt weiter steigen, aber mit dem Netto-Variometer doch sehr gut die Tragende Linie abfliegen und somit seine Höhe halten oder nur ganz wenig verlieren. Mit dem Zeil auch ein paar Kilometer zurück zu legen sind wir dann guten Mutes an die Hornisgrinde gesprungen von wo uns auch schon ein paar Flieger entgegen kamen. Dank einiger vorher analysierter Flüge, hatten wir eine Wendepunktdatei mit einigen Hotspots auf dem PDA und konnten somit zumindest grob die richtige Stelle anfliegen. (Die Hotspot-Datei findet ihr in den Downloads.) Aber wie so oft ist dann der Einstieg doch wieder ein bisschen wo anders zu finden. Im Team hatten wir den Einstieg jedoch recht zügig und konnten mit bis zu +2m/s auf 5000m steigen!

Hoch über den Wolken - gefühlt fast schon im Weltall

Hoch über den Wolken – gefühlt fast schon im Weltall

Nun ging es weiter an den in den Süden, den Hotspots nach, bis an den Feldberg. Die Wellen trugen jedoch über 3000m garnicht mehr oder nur sehr schwach. Auf dem Rückweg konnten wir uns an Philipp Butz in der ASG29 hängen, den wir zufällig gesehen haben, und somit eine optimalere Linie zurück fliegen. Doch auch mit ihm ging es langsam immer tiefer. Ich entschloss mich schließlich in einer schwächeren Well bei Zell am Harmersbach erst einmal etwas zu Parken und Höhe zu gewinnen. Clemens flog schließlich schon etwas früher richtung Hornisgrinde und stolperte dort mit etwas Glück in die Sekundärwelle, die ich schließlich auch ansteuerte. Nachdem wir mehrmals beobachten konnten wie unter uns die Fliegerkollegen daran scheiterten wieder in die Primärwelle zu kommen war für uns klar erst mal hier so hoch zu kommen wie es geht und dann weiter zu fliegen. In 2800m ging es dann in die Primärwelle und wie zuvor trug sie uns auf 5000m! Dank eines super Lotsen in Stuttgart konnten wir nun einen ca. 100km Endanflug über die Alb nach Poltringen machen. Was für ein Flug! Danke noch mal an die Lotsen, unseren Schlepppilot Ossi, Matze für den O2 und unseren Helfer Peter!

Clemens Pape im OLC-Discus

Clemens Pape im OLC-Discus

Wer die Flüge anschauen möchte: hier geht es zu den Flügen vom Tag

Und es gibt natürlich auch noch ein kleines Video:

 

West-Welle im Schwarzwald

Drei Tage steht die Welle! Fr. 13.11. – So. 15.11.

Nachdem ich alle Wetterberichte drei mal vor und rückwärts durchgekaut hatte riskierte ich es am Freitag zu starten. Bereits der Weg zum Flugplatz wurde mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem morgendlichen Dunst in den Tälern belohnt.

20151113_075541_by Chris Hiller

Auf dem Flugplatz angekommen der erste kurze schreck. Windstille – Aber das war unter der dicken Inversion ja total normal. Also Flieger aufbauen und die schön geformten und vom Wind bewegten Wolken bestaunen.

IMG_1609_by Chris Hiller

Dann ging es los, Start: 10:10, eine Stunde später als geplant. Aber das war auch gut so. Es ist ein mulmiges Gefühl wenn man das erste mal hinter der Schleppmaschine hängt und weiß, dass man eigentlich kaum eine Ahnung hat, aber es ja irgendwie gehen muss. Doch bereits die Aussicht im Schlepp war phänomenal. Die Farben,Wolkenkonturen und Schatten bei der tiefstehenden Sonne waren einzigartig. Im Steigflug ging es immer weiter in den Schwarzwald. – Aber immer noch kein erhöhtes Steigen. In 2800m habe ich bei Musbach schließlich das Seil ausgeklinkt und bin die erste Wolke über mir angeflogen – ohne erfolg. „Mist“, dachte ich mir. Laut RASP-Karte waren wir schon mindestens durch ein Aufwindgebiet durchgeflogen, aber das hat sich auch nicht bemerkbar gemacht. Also ging es weiter ins Murgtal, wo nach Erfahrungsberichten oft ein Einstieg möglich ist. In der Tat stand dort eine Stauwolke über einem Bergkamm, die kurz dahinter wie abgerissen war. (Links oben im Bild) Leeseitig hat sich dann wieder von unten her eine Wolke gebildet. (Hier rechts unten im Bild)

DCIM106GOPRO

„Das muss es sein“, kombinierte ich und machte mich auf den Weg. Dabei ging mein Vario deutlich in den Keller: -3m/s waren angesagt. Kurz vor der Wolkenlücke angekommen fing es an zu tragen. 0 bis 0,2m/s zu Beginn, später bis 0,7m/s. „Geschafft!“, meldete ich Clemens nach Poltringen, der sich nun direkt zu mir schleppen ließ. Die ersten Meter waren mühsam, aber dann ging es stetig bis FL100. Über Langen Information und Stuttgart Radar bekamen wir binnen 5 Minuten eine Höhenfreigabe für den Wellensektor bis FL140. In 3700m war allerdings schluss.

IMG_1650_by Chris Hiller

IMG_1639_by Chris Hiller

Leider mussten wir schon bald wieder absteigen. Die mittelhohe Schicht war sehr feucht und deshalb bildeten sich allmählich 8/8. Ein wunderbarer Flug!

PS: Die anderen Tage hatte ich leider keine Zeit, sonst hätte ich es sicher noch mal versucht.

Danke an Heike für den Schirm, Erwin fürs Schleppen, Rainer und Holger für die Tipps sowie Engelbert und Laurin fürs helfen!

Hier gibt es jetzt noch das Video: